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Schwangerschaft

Die Behandlung muss auch während der gesamten Schwangerschaft fortgesetzt werden, weil das Absetzen der Behandlung mit dem Risiko eines fulminanten Leberversagens verbunden wäre. Viele erfolgreiche Schwangerschaften wurden bei Frauen verzeichnet, die mit Penicillamin und Trientin behandelt worden sind. Aus theoretischen Überlegungen wird Zink als sicherere Therapiemöglichkeit während der Schwangerschaft, da eine Beeinflussung der Bindegewebssynthese (Kollagen) des Fötus möglich ist. Kinder von Müttern mit Morbus Wilson weisen keine besonderen Probleme auf. Wenn man davon ausgeht, dass die Eltern nicht blutsverwandt sind, liegt das Risiko für die Geburt eines Kindes mit Morbus Wilson bei ungefähr 1:200. Allerdings sind alle Babys obligat heterozygot (d.h. sie sind Träger des Gendefekts, vergl. Abbildung VI-VII). Das Stillen ist nicht kontraindiziert.

 

Abbildung VI

Diagram VI

In diesem Beispiel hat der Vater Morbus Wilson (2 orangefarbene Dreiecke). Jedes Baby ist deshalb obligat heterozygot, das heißt, das Kind wird die Krankheit zwar nicht haben, aber es ist Träger des Gendefekts (ein orangefarbenes Dreieck und ein blaues Viereck). Das ist nur ein Beispiel. Das Ergebnis wäre das selbe, wenn die Mutter Morbus Wilson hätte und der Vater nicht.

 

Abbildung VII

Diagram VII

In diesem Beispiel hat die Mutter Morbus Wilson (2 orangefarbene Dreiecke) und der Vater ist von der Krankheit nicht betroffen, ist aber Träger des Gendefekts. In diesem Fall besteht eine Wahrscheinlichkeit von 50%, dass das Kind die Krankheit erbt.